Informationen für Eltern

 

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen zunächst einen kurzen Überblick über das Hörscreening geben und einige der häufigsten Fragen zum Thema "Hören" bei Kindern beantworten.

 

Was versteht man eigentlich unter Neugeborenen-Hörscreening?

Unter Neugeborenen-Hörscreening versteht man einen Schnelltest, mit dem das Hörvermögen eines Kindes schon unmittelbar nach der Geburt objektiv überprüft werden kann. Die dabei eingesetzten Testverfahren funktionieren automatisch und können daher auch von geschultem Pflegepersonal durchgeführt werden.

 

Warum ist ein Neugeborenen-Hörtest so wichtig?

Eine versorgungsbedürftige Hörstörung tritt bei etwa 2 von 1000 Neugeborenen auf, oft ohne erkennbare Ursache. Der Hörverlust wird jedoch häufig erst dann erkannt, wenn die Sprachentwicklung auffällig ist oder sogar ganz ausbleibt. In diesem Fall ist die Entwicklung des Kindes meist schon erheblich beeinträchtigt, da es viele wichtige Informationen einfach "nicht mitbekommen" hat. Nicht nur die Sprache und das Sprechen, sondern auch die normale Ausbildung emotionaler, sozialer und geistiger Eigenschaften und Fähigkeiten sind von einem guten Hörvermögen abhängig.

Leider werden viele angeborene Hörverluste erst im Alter von 2 bis 6 Jahren erkannt und behandelt. Durch das Neugeborenen-Hörscreening kann der Zeitpunkt der Diagnose erheblich vorverlegt werden. Je früher ein Hörschaden erkannt und behandelt bzw. versorgt wird, desto besser sind die Chancen des Kindes auf eine weitgehend normale Entwicklung.

 

Die Kontrolluntersuchungen waren unauffällig. Hört mein Kind dann normal?

Wurde beim Screening oder während der Kontrolluntersuchungen auf beiden Ohren ein normales Ergebnis erzielt, so können Sie davon ausgehen, dass das Innenohr Ihres Kindes normal funktioniert. Meist erfolgt beim Hörscreening keine Überprüfung der Hörbahn, d.h. der zentralen Hörverarbeitung. Eine Störung in diesem Bereich ist jedoch äußerst selten und tritt meist im Zusammenhang mit weiteren Erkrankungen auf

Trotz eines normalen Ergebnisses bei der Neugeborenen-Untersuchung kann Ihr Kind in den kommenden Monaten oder Jahren auch noch nachträglich eine Hörstörung entwickeln. Eine grobe Überprüfung des Hörvermögens erfolgt daher auch im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen (U1-U9). Wenn Sie dennoch den Verdacht haben, dass bei Ihrem Kind eine Hörstörung vorliegt, zögern Sie nicht, einen Facharzt für kindliche Hörstörungen (Pädaudiologie), einen spezialisierten HNO-Arzt oder eine Spezialklinik aufzusuchen. Dort kann das Hörvermögen Ihres Kindes mit Hilfe spezieller Untersuchungsmethoden genau bestimmt werden, siehe Hörschwellenbestimmung (Audiometrie) bei Kindern.

 

Das Screening war bei meinem Kind auffällig. Hat es dann eine Hörstörung?

Nein, nicht unbedingt. Ein auffälliges Ergebnis kann auf eine Schwerhörigkeit hinweisen. Es kann jedoch auch verschiedene andere Ursachen haben: Wird die Messung vor dem dritten Lebenstag durchgeführt, befindet sich oft noch Fruchtwasser oder Gewebe im Gehörgang des Kindes. In einigen Fällen ist ein negatives Ergebnis auch auf ungünstige Messbedingen (Unruhe des Kindes, Umgebungslärm) zurückzuführen. Trotzdem sollte das Ergebnis unbedingt ernst genommen und kontrolliert werden, bis ein eindeutiges Ergebnis vorliegt.

Eine genaue Hör-Diagnostik bei Kindern sollte durch einen spezialisierten Facharzt oder eine Fachklinik für kindliche Hörstörungen Pädaudiologie) durchgeführt werden. Dort wird man Ihnen üblicherweise auch die Ergebnisse der Untersuchungen mitteilen und die Therapiemöglichkeiten ausführlich mit Ihnen besprechen. Meist wird eine Hörstörung mit Hörgeräten versorgt. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier. Sie und Ihr Kind werden während dieser Zeit durch Hörgeräteakustiker oder Audiologen mit einer speziellen Ausbildung für Kinder betreut. Es ist wichtig, das Hörvermögen regelmäßig zu kontrollieren, um auf eventuelle Veränderungen sofort reagieren zu können.

Außerdem besteht die Möglichkeit, über die zuständige Schwerhörigenschule eine Hör-Frühförderung zu veranlassen. Speziell ausgebildete Hörgeschädigten-Pädagogen betreuen und fördern Ihr Kind zu Hause und später im Kindergarten sowie in der Schule und geben Ihnen Ratschläge und Unterstützung im Umgang mit Hörstörungen.

 

Weitere Informationen zum Hörscreening und zu kindlichen Hörstörungen finden Sie auf den folgenden Seiten.

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